Anders als 2017 wurde im Verbandsbereich die Ernte 2018 vor Beginn der neuen Ernte weitestgehend vermarktet. Das Preisniveau für Verbands-Dinkel, -Hafer, -Weizen und -Braugerste liegt nach wie vor im mehrjährigen Mittel und ist sehr stabil.

Sorgenkinder aller Vermarkter sind auch in der neuen Saison A-Triticale und Speiseroggen. Beim Einkauf von U-Triticale und U-Weizen halten sich die Futtermittelwerke nach wie vor stark zurück, um weiter Druck auf die Preise auszuüben. Bei den von den Abnehmern angebotenen Preisen kommen nur wenig Verkäufe zustande. Das gleiche Phänomen herrscht nun vor dem Start der Körnermais-Ernte.

Obwohl die Ernte 2018 im Bioland-Bereich schon länger komplett verkauft ist, fordern die Abnehmer Preisreduzierungen von 5 bis 8 €/dt. Wir Erzeugergemeinschaften kämpfen mit unseren gebündelten Mengen dagegen an und verkaufen zunächst nur sehr kleine Mengen, da wir den Preisrückgang in dieser extremen Höhe für unbegründet halten. Auch setzen wir darauf, dass die Verbände sich konsequent an die in den letzten Jahren strenger gewordenen Zulassungsbestimmungen halten, und damit auch keine billigere ausländische Ware unsere Verhandlungsposition schwächt.

Im Speisebereich sind aktuell alle Mühlen dabei, sich ihren Jahresbedarf zu sichern. Bitte melden Sie als Erzeuger jetzt Ihre Erntemengen – sofern Sie das nicht bereits gemacht haben. Speziell bei Weizen, Braugerste und Hafer benötigen wir zwingend Ihre Qualitätsmuster zur Voranalyse. In den letzten Jahren erwies es sich als ideal, bereits vor Dezember einen großen Teil der Ernte zu befriedigenden Preisen zu verkaufen. Nach dem Jahreswechsel sank die Nachfrage deutlich und damit auch das Preisniveau.

Der Markt für EU-Bio-Getreide ist größtenteils wesentlich stärker unter Druck als bei Verbandsware und so war hier in den letzten Monaten auch ein deutlich größerer Preisrückgang zu verzeichnen als im Verbandsbereich. In Österreich wurden extrem große Mengen Biogetreide überlagert und auch die Ernte 2019 fiel dort gut aus.